Durchhänger

Hab momentan ein Motivationstief und kann mich nur schwer zum Lernen aufraffen.

Dabei ist in 10 Tagen die erste Klausur, die ich auch in diesem Semester bestehen sollte… Endspurt also.

Es wäre kein Beinbruch, sie im nächsten Jahr zu wiederholen, es ist „nur“ eine Scheinklausur. Aber ich will sie unbedingt vom Tisch haben, damit ich mich endlich auch mal ungetrübt den interessanten Gebieten meines Studiums widmen kann. Und die finde ich nun mal eher im Wahlpflichtbereich als im Pflichtbereich.

Das heißt, Motivation für das Lernen muss jetzt heißen: gerade weil es mir (momentan) keinen Spaß macht, werde ich mir täglich eine Stunde Zeit zum Lernen nehmen, damit ich es nicht nochmal machen muss und es endlich hinter mich bringe.

Auch das ist Motivation.

Ich packe meinen Koffer – was mit zur Klausur muss

Es genügt nicht, zum Meer zu kommen, um Fische zu fangen.

Man muss auch das Netz mitbringen.

Aus China

Meine kleine Ich-packe-meinen-Koffer-für-die-Klausur-Checkliste:

  • Studentenausweis
  • Personalausweis
  • Anmeldebescheinigung mit Ort und Zeit der Klausur
  • Tacker (gefüllt!)
  • Kugelschreiber und Ersatzkugelschreiber
  • Textmarker
  • Stifte in den Farben blau, orange, grün, schwarz (hilft teilweise für die Übersicht in der Klausur – sparsam verwenden!)
  • Lineal oder Geodreieck
  • Uhr, um die Klausurzeit im Blick zu haben
  • eine Kleinigkeit zu Essen
  • Wasser

Zusätzlich (falls erlaubt oder gefordert)

  • „Pfuschzettel“
  • Bücher/Skripte
  • Taschenrechner
  • Papier

Kleider machen Noten – das Aussehen der Klausur

In einer Klausur kommt es nur darauf an, dass der Inhalt stimmt.

Der Inhalt macht die Note.

Das denken unheimlich viele Studenten.

Das stimmt natürlich auch – aber nicht ganz. Denn auch, wenn es so scheint, gibt es bei einer Klausur (so sie nicht nur aus Multiple Choice Aufgaben besteht) nicht nur schwarz und weiß. Es gibt eine Komponente, die gerne übersehen wird: die Person, die die Klausur korrigiert. Sie entscheidet im Zweifelsfall, ob eine Antwort noch eben richtig oder doch ganz knapp am Thema vorbei ist.

Und in einer solchen Situation möchte doch jeder, dass die Antwort so gerade eben noch richtig ist, oder?

Ich selbst habe auch schon mehrere Klausurjahrgänge korrigiert, deshalb hier der ultimative Anti-Ratgeber für das Aussehen von Klausuren:

  • Schreibe mit Deiner schlimmsten Sauklaue
    Das zwingt den Korrektor wenigstens dazu, sich mit Deiner Klausur lange und gründlich auseinanderzusetzen und nicht einfach nur so die Antwort zu lesen.
  • Gliedere Deine Antwort optisch nicht
    Absätze und Aufzählungen verschwenden nur Platz und werden überbewertet.
    Außerdem kann dann der Korrektur nicht einfach nur die Punkte abhaken – Du hattest Arbeit in der Klausur, er darf auch welche haben.
  • Schreibe möglichst eng
    ist doch nicht Dein Problem, wenn der Korrektor ein nachträglich eingefügtes Wort oder einen nachträglich eingefügten Satz nicht entziffern kann. Der wird schließlich dafür bezahlt, Deine Klausur unter die Lupe zu nehmen.
  • Sollte der Platz trotzdem nicht reichen, schreibe irgendwo anders weiter. Mache bloß nicht kenntlich, wo.
    Der Korrektor hat schließlich sonst keine Hobbies. Er liebt es, die gesamte Klausur auf der Suche nach den Fortsetzungen zu durchblättern.
  • Lasse außerdem über der Fortsetzung die Nummer der Aufgabe weg.
    Erkennt man doch am Inhalt, zu welcher Aufgabe die Fortsetzung gehört.
  • Streiche viel durch und schreibe es an anderer Stelle neu, ohne zu kennzeichnen wo.
    Wie gesagt: Schnitzeljagden sind toll.
  • Nummeriere die Seiten nicht und tackere sie wahllos zusammen.
    Es macht dem Korrektor Spaß, die Klausur von rechts auf links zu drehen.
  • Schreibe Deinen Namen nicht auf die einzelnen Blätter
    Ist doch schließlich nicht Deine Schuld, falls sich die Tackernadel löst und nur noch ein Papierstapel übrig ist, der sich keiner Person mehr zuordnen lässt. Deine Schrift erkennt man schließlich.
  • Mache nirgendwo kenntlich, welche Aufgaben Du bearbeitet hast.
    Es ist doch wirklich nicht zu viel verlangt, wenn der Korrektor das selbst macht – auch bei den anderen 400 Klausuren.
  • Lasse auch bei den Antworten die Nummern der Aufgaben oder der Unterpunkte weg.
    Naja, wir hatten es ja schon: der Inhalt zeigt doch, worum es geht.
  • Lasse keinen Korrekturrand
    Dann kann auch niemand was Böses schreiben. Außerdem hast Du für das Papier bezahlt, da darfst Du ruhig jeden Quadratmillimeter ausnutzen.

Berge von Notizbüchern

könnten sich bei mir schon anhäufen, würde ich befolgen, was in vielen Produktivitätsbüchern steht.

In einem der ersten Kapitel steht dann wirklich sehr häufig:

Besorgen Sie sich ein schönes Notizbuch, in das Sie Ihre Erfolge und Gedanken eintragen.

Manchmal gibt es noch Hinweise dazu, wie das Notizbuch denn beschaffen sein sollte. Neben Hinweisen zu Format und Papierqualität – die ja noch nützlich sein können – werden auch Hinweise gegeben, wie viel es denn kosten soll:

Buy the best you can afford.

Ist ja auch klar: schließlich hält der vorliegende Ratgeber eine Fülle nie da gewesener Hilfen bereit, diese Ideen und Gedanken in einen schnöden Block zu schreiben, wird ihnen nicht gerecht. Es sollte schon das beste sein, was man sich gerade noch so leisten kann.

Einerseits ist es richtig: solche Gedanken und Erkenntnisse brauchen einen Platz. Sie sollen zu Papier gebracht werden und haben auch alle Sorgfalt verdient.

Andererseits: ein Notizbuch für sagen wir 20 Euro würde bei mir verstauben, weil es ich auf den richtigen Moment warte, auf das richtige Thema, damit dieses Wunderwerk der Buchbindekunst nicht verschwendet ist an alltäglichen Einheitsbrei. Ob die neuen Erkenntnisse des Wunderratgebers aber ein Aufschreiben lohnen, weiß ich ja erst hinterher. Dann ist es aber unter Umständen schon zu spät.

Und so kommt es, dass ich tatsächlich das ein oder andere recht hübsche (natürlich jungfräuliche) Notizbuch besitze. Wirklich nutzen tue ich allerdings die ganz einfachen dickeren A5 Ringbücher, wie man sie auch hin und wieder bei den Discountern bekommen kann.

Die haben die Vorteile, dass

  • sie nicht all zu teuer sind (auch die ansprechenden nicht),
  • sie leicht zu bekommen sind,
  • ein Kugelschreiber problemlos an der Drahtspirale befestigt werden kann – auch platzsparend innen in der Spirale,
  • sie aufgeschlagen liegen bleiben,
  • dass sie sich entsprechend umschlagen lassen, so dass ich auch immer weiß, wo ich gerade bin. (Ginge alternativ auch mit einem Post It) und
  • dass ich auch mal eine Seite rausreißen kann ohne weiteres Blatt in Mitleidenschaft zu ziehen.

In diese Bücher kann ich einfach alles reinschreiben: von der Taskliste über spontane Einfälle bis hin zu eben solchen interessanten Passagen aus Sachtexten.

Mittlerweile schmunzele ich nur noch, wenn ich die Empfehlung nach einem wirklich tollen, wunderbaren, einzigartigen Notizbuch lese. Denn wichtig ist doch nur, dass ich meine Erkenntnisse irgendwo nachvollziehbar festhalte. Ob das jetzt mit einem Montblanc-Füller in einem handgearbeiteten Notizbuch mit handgeschöpftem Papier ist oder mit einem Kugelschreiber (immerhin ein 4-Farb-Stift!) in einem schnöden Notizblock ist eigentlich egal.

Kann mir nur mal jemand erklären, warum ich trotzdem so gerne im Notizbuchblog stöbere?

Mit Musik geht alles leichter…

… auch das Wegdriften von den Lerninhalten.

Ist zumindest bei mir so: wenn ich gerade mit der Aufnahme neuen Wissens oder dem Wiederholen beschäftigt bin, ist Musik für mich nicht gut.

Klassische Musik wäre wahrscheinlich möglich, habe ich noch nicht ausprobiert. Normales Radiogedudel geht keinesfalls, da ist es für mich viel zu anstrengend, mich auf meinen Stoff zu fokussieren.

Oft gelingt es mir, Musik auszublenden, wenn die Sprache des Liedtextes nicht diejenige ist, mit der ich mich gerade beschäftige. Doch warum sollte ich sie ausblenden, wenn ich sie einfach ausschalten kann?

Mir ist bewusst, dass das nicht für jeden Menschen gilt. Viele in meiner Verwandschaft brauchen Musik gewissermaßen als Taktgeber, mich bringt sie aus dem Takt, aus meinem persönlichen Lerntakt.

Wie ist es bei Euch? Eher mit oder ohne Musik? Falls mit: welche?