Wider den inneren Schweinehund

Immer ist der Erfolg von der entsprechenden Vorbereitung abhängig.

Aus China

Dass es gestern nichts mehr werden würde mit dem Lernen, war klar. Zu viel Zeit hatte ich in sinnlose Tätigkeiten (besser: Beschäfigungen) investiert, zu sehr hatte ich mich mal wieder über mich selbst geärgert und zu schnell resigniert.

Dennoch: die Wurzeln für das heutige Lernen hatte ich gestern dann doch noch gelegt.

Um mich davon abzubringen, dass noch irgendwas getan werden muss, bevor ich anfangen kann, hab ich gestern abend einfach schon mal alles vorbereitet:

  • die richtigen Stifte rausgelegt,
  • die Unterlagen (genauer: nur den kleinen Teil, den ich auch erledigen wollte)
  • meinen Lernblock
  • der Tee war auch schon soweit vorbereitet, dass ich nur noch Wasser kochen musste.

Also alles erledigt, was ich sonst vorher noch zeitintensiv machen „muss“ (naja, alles, was sich gestern abend schon erledigen ließ – der Gang zum Keramikkabinett erfolgte trotzdem heute morgen noch…)

Dann eine Stunde früher ins Bett und dafür eine Stunde früher aufstehen.

Und jetzt habe ich in aller Ruhe eine Stunde lang gelernt. Und müsste ich jetzt nicht dringend los zur Arbeit, würde ich auch jetzt noch lernen…

Geht doch!

Die Unlust des Beginnens

auch bekannt unter den Namen Aufschieberitis oder auf Akademikerdeutsch Prokrastination.

Mein persönlicher größter Feind.

Bevor ich anfange, zu lernen, muss ich erst nochmal:

  • die Sachen raussuchen,
  • den Schreibtisch aufräumen,
  • Mails checken,
  • Tee kochen,
  • Tee trinken,
  • auf Toilette,
  • die richtigen Stifte suchen,
  • einen Blogeintrag schreiben (so wie jetzt)

Das lässt sich endlos fortsetzen und endet oft damit, dass von 2 Stunden freier Zeit vielleicht 10 Minuten Zeit für das Lernen bleiben.

Effektiv ist anders.

An der Unzahl der Ratgeber in Buchform und der Blogs, die sich mit diesem Thema beschäftigen, lässt sich erahnen: ich bin nicht alleine im Universum der Unlust, der Blockaden und der Vermeidungshaltung.

Vielleicht brauche ich ein neues Buch, einen neuen Artikel, ein neues Tool, einen neuen Hack – bevor ich loslegen kann. Und da sind wir wieder: beim Vermeiden. Denn mal ehrlich: ich kenne genügend Techniken, habe bestimmt ein halbes Dutzend Bücher zum Thema angefangen (nein, nicht zu Ende gelesen) und falle trotzdem noch in die meisten Fallgruben der Unlust des Beginnens.