BiWi 1A: Präzensveranstaltung

Einmal in seinem Leben, noch vor der Bachelor-Arbeit soll ein BiWi-Student der FernUni Hagen sein gemütliches Nest verlassen und an einer Präsenzveranstaltung teilnehmen.

So ein Ausflug ins entfernte Hagen ist ja auch mal ganz nett, also den Zug gesattelt und ab geht’s!

Thema war der Studienbrief 33040 Erziehung-Bildung-Sozialisation, zusätzlich gab es noch allgemeine Hinweise zur Modulklausur in 1A.

 

Zur Veranstaltung selbst:

Es war recht witzig gemacht, denn zum Auftakt gab es ein paar Fragen zum Kurstext, die von der Gruppe beantwortet werden sollten (reine Wiedergabe), dann gab es Zettel mit Pörtraits von einigen im Kurs behandelten Philosophen (Rousseau, Platon, Kant und von Humboldt). Wir durften dann raten, wer das ist, wofür er berühmt wurde und was seine Hauptthesen sind. Die vier Herren sollten uns am Nachmittag noch ein weiteres Mal begegnen.

Es folgten – unterbrochen von einer Mittagspause – kurze Vorträge zur Bildungswissenschaft allgemein, zu Platons Höhlengleichnis, zu Rousseau und zu Kant. Diese waren gut gehalten und auch teilweise gut aufgelockert mit kurzen Videos. (Die Materialien liegen mittlerweile in moodle bereit).

Anschließend die wohl von jedem heiß und innig geliebte Gruppenarbeit: In Gruppen zu je 7-8 Personen galt es, zu einem vorgegebenen Philosophen ein Plakat zu machen, auf dem verschiedene Fragestellungen zu behandeln waren. Ich zog von Humboldt. Zu unser aller Vergnügen waren nur zwei unserer Gruppe mit dem Lesen des Textes bis zu ihm vorgedrungen, von wirklicher Bearbeitung war aber auch bei ihnen keine Rede. Wenigstens ging ein guter Teil des Textes über den Zusammenhang von Bildung und Sprache. Zu unserem Glück hatten wir einen Germanisten in der Gruppe, der das schon kannte und auch deswegen spontan zum Sprecher der Gruppe erkoren wurde.

Andere Gruppen befassten sich mit Platon, Kant und Rousseau. Die letzten beiden durften anschließend in einer „Talkshow“ aufeinander losgehen und ihre jeweilige Erziehungstheorie darlegen.

 

Zu den Klausurhinweisen:

  • geschrieben wird über die Inhalte der Studienbriefe 33040 und 33045 (Entwicklung und Kommunikation als Grundbegriffe der Bildungswissenschaft)
  • bei 33040 wird das Thema Adorno nicht Bestandteil der Klausur sein.
  • bei 33045 wird es noch eine Einschränkung geben, die noch mitgeteilt wird.
  • Es werden einerseits Fragen gestellt, bei denen nur eine Wiedergabe des Wissens notwendig ist und einige Fragen, die reflektiven Charakter haben.
  • Es ist eine Art Auswahlklausur (ist schwer zu erklären, Details werden aber noch auf moodle bekannt gegeben).

 

Fazit:

Das war eine gelungene Veranstaltung, mit einigen kleineren Ecken und Hakeligkeiten, insgesamt aber durchaus lohnenswert.

Neben der offensichtlichen Klausurvorbereitung konnte ich noch ein paar Kontakte knüpfen und Verabredungen zum gemeinschaftlichen Lernen treffen.

So eine Veranstaltung lohnt den Aufwand nahezu jedes Mal, das wird nicht die letzte gewesen sein, auf an der ich teilnehme – auch, wenn ich den Anwesenheitsschein nicht mehr brauche.

 

Eine kleine Anmerkung:

Unter einem Kant-Zitat stand als Quelle korrekt Kant angegeben, mit dem Zusatz „zitiert nach“ und einer weiteren Quelle. Das bedeutet, dass Kants Originaltext nicht hinzugezogen wurde. Von wissenschaftlicher Arbeit erhoffe ich mir da doch, dass nach einer Kant-Ausgabe zitiert wird. Die gibt es zu genüge… So indirekte Zitate ertrage ich nur dann, wenn die Quelle tatsächlich nur sehr schwer zugänglich ist.

Class Time is Priceless – Studientage

so lautet der Titel eines kurzen Artikels von TrustyGuides.

Auch wenn es in dem Artikel darum geht, wie man sich am besten auf eine Unterrichtsstunde vorbereitet und das beste aus ihr herausholt, enthält alleine schon die Überschrift sehr viel Wahrheit.

Alleine schon nur im Unterricht zu sitzen, bringt mich dem Stoff schon näher – selbst ohne Vorbereitung.

Der Unterricht – also mit anderen Menschen zusammen in einem Raum zu sitzen und einem Lehrer zu folgen – ist das, was mir am Meisten fehlt an der Fernuni…

Nicht nur, dass mir der Stoff „vorgekaut“ wird (das wird er auch in den Studientexten), sondern vor allem die Interaktion ist es, die mir fehlt: das Fragen, das Erklären, das Lachen…

Das kann auch die beste Newsgroup oder moodle nicht ersetzen. Das alles ist schriftliche Kommunikation und wirkt so furchtbar weit weg.

Deshalb sind die Studientage so unheimlich wichtig. Hier geht es nämlich genau darum: zusammen mit mehreren anderen den Stoff verstehen und sich auf die Klausur vorbereiten. Email-Adressen werden ausgetauscht und man kommt an neue Kontakte. Hürden werden abgebaut, sowohl zum Stoff als auch zu den Lehrenden.

Dass auch mal der ein oder andere Hinweis fällt, was klausurrelevant ist und was weniger, ist ein zusätzlicher Bonus.

Also: wann immer möglich und wann immer angeboten: besucht die Studientage!

Kreise ziehen – Vorbereitung auf die Klausur

Es gibt viele Wege, sich auf eine Klausur vorzubereiten.

Nicht jeder Weg eignet sich für Jeden. Es gibt Menschen, die Lernen für eine Klausur, indem sie immer wieder den Kurstext lesen.

Andere schreiben Hunderte von Karteikarten, um mit denen zu lernen.

Meine bevorzugte Strategie für Klausuren ist das Kreise ziehen:

Es ist wie eine Art Zielscheibe: zuerst beginne ich mit dem wirklich Wichtigen, dem, was schon in früheren Prüfungen abgefragt wurde, dann weite ich den Stoffkreis immer weiter aus – je nach Zeit, die noch verfügbar ist.

1. Kreis

  • Bersorge alle alten Klausuren, die Du bekommen kannst (und die von Deinem Prüfer gestellt wurden!)
  • Sehe die Klausuren durch und führe eine Statistik über die Themen und Aufgabentypen
  • Nimm eine beliebige Klausur und fange an, sie zu bearbeiten. Einiges kannst Du schon, anderes noch nicht.
    • Berechne die Punkte der Aufgaben, die Du bereits lösen konntest – Gutes Gefühl, oder?
    • Erarbeite Dir die Lösung zu den Aufgaben, die Du noch nicht lösen kannst mit Hilfe der Kurstexte, den Übungsaufgaben, der Newsgroups, des Internets und der Musterlösungen (in dieser Reihenfolge!)
    • Erstelle Dir nebenbei einen Pfuschzettel mit den Dingen und Formeln, die Du Dir nicht merken kannst.
  • Mache weiter mit den anderen Klausuren. Der Teil, den Du bearbeiten kannst, steigt. Teilweise kommt noch der Pfuschzettel zum Einsatz, aber es wird immer weniger.
  • Hake in der Themen-Statistik diejenigen ab, die Du geschafft hast. Dafür geht auch ein Ampelmodell: grün: ohne Probleme, gelb: mit kurzem Nachschauen, rot: mit viel Hilfe. Nach und nach werden die Themen ins Gelbe und sogar ins Grüne steigen.

2. Kreis:

noch Zeit? Dann:

  • Nimm Dir die Aufgaben und Folien aus dem Studientag vor (falls es den nicht gab, mache weiter bei Kreis 3)
  • Auch hier wieder: erstelle eine Liste der Aufgaben und Themengebiete
  • Rechne alle Aufgaben so, wie auch schon im ersten Kreis und hake sie ab.
  • Versehe Folien mit Anmerkungen (besonders dann, wenn es noch eine Tonspur dazu gibt)
  • Was wurde gesagt, was klausurrelevant ist? Zählt das zu den grünen und gelben Themen?
  • Schreibe einen neuen Pfuschzettel

3. Kreis:

Immer noch Zeit? Dann:

  • Mache die Übungsaufgaben.
  • Nimm Dir diejenigen Aufgaben als erstes vor, die noch auf Rot stehen.
  • Dann die Aufgaben, die auf Gelb stehen.
  • Dann die anderen.
  • Schreibe einen neuen Pfuschzettel

4. Kreis:

Noch mehr Zeit? (warum machst Du Dir auch so viel Sorgen?)

  • Lese die Lernziele aus dem Kurstext: kannst Du daraus abgeleitete Fragen beantworten?
  • Mache die Selbsttestaufgaben.
  • Bearbeite noch einmal die Klausuren
  • Schreibe einen neuen, sehr guten Pfuschzettel

Bleibt nur noch die Frage, warum ich so oft nur bis zum zweiten Kreis komme?