Wochenrückblick KW 46 2012

Unizeit letzte Woche: 8 Pomodoro-Einheiten.

Der Oma geht es schlechter. Deutlich schlechter. Sie liegt zwar auf der normalen Station, kann aber vor lauter Schmerzen und Schmerzmitteln nicht richtig denken und sich nur rudimentär artikulieren. Sie weint viel und schreit vor Schmerzen.

Da muss ich mir die Frage gar nicht erst stellen, wo ich meine Zeit verbringen soll. Wenn ich nicht auf der Arbeit bin, bin ich im Krankenhaus oder zuhause schlafen. In der Mittagspause lese ich ein wenig Uni-Kram, halte mich aber zumindest an meinen „Stundenplan“.

Das ist das Gute an der FernUni: man kann das Studium auch recht gut auf die aktuelle Lebenssituation anpassen.

Motivation – wie geht das?

Viele behaupten, darauf eine Antwort zu haben – geht man nach der Anzahl der Bücher und Blogeinträge zum Thema Motivation. Davon tun einige so, als hätten Sie allein die Weisheit gepachtet. Diejenigen, die das nicht tun, geben meist so inhaltsleere Ratschläge wie: Sie müssen selbst herausfinden, was bei Ihnen funktioniert, mehr kann ich dazu auch nicht sagen (aber dafür brauche ich immerhin 89 Seiten).
Ich verspreche hier nix, möchte aber trotzdem gerne teilen, was bei mir hilft, mich aus einem Motivationstief zu ziehen, wie einst Baron Münchhausen an seinem eigenen Zopfe.

Heute: Visualisierung des Erfolgs.

Klingt total esoterisch, ist es aber nicht – eigentlich sogar eher buchhalterisch: Ich habe für meine beiden Studiengänge Excel-Tabellen angelegt, welche Kurse ich aktuell bearbeite, welche Kurse noch offen sind und welche Kurse ich schon geschafft habe. Der Kurswert richtet sich nach den ECTS-Credits – die sollen sich ja auch am Aufwand orientieren.

Das allein ist schon eine nette Sache, aber so richtig Spaß macht es eigentlich erst mit der Ringgrafik:

Das zeigt mir, dass ich schon 1/3 geschafft habe und es bis zur Hälfte nicht mehr weit ist.

Detaillierter ist meine Tortengrafik:

Da hab‘ ich dann alles drin: welche Kurse ich genau schon bestanden habe, welche ich bestehen möchte und welche noch vor mir liegen.

Mich treibt es irgendwie an, diesen Kreis nach und nach auszufüllen, und mich den 100% zu nähern. Vor allem, weil ich sehe, was ich schon erreicht habe – wäre doch blöd, jetzt aufzugeben.

Ich genieße es einfach, meinem inneren Kritiker das unter die Nase zu reiben: „Du denkst, ich schaff das nicht? Pah, guck mal, was ich schon alles geschafft habe, obwohl Du es angezweifelt hast!“

Wochenrückblick KW 45 2012

Unizeit letzte Woche: ganz genau 19 Pomodoro-Einheiten zu 20 Minuten + 5 Minuten Pause.

Zusätzlich zu meinem rudimentären „Wochenstundenplan“ war die Pomodoro-Wiedereinführung ein guter Schritt nach vorne.

In dem Wochenstundenplan ordne ich jedem Tag zwei Themenbereiche zu, an denen ich arbeiten möchte. Sogar die Reihenfolge ist vorgegeben und die Themenbereiche sind gleichmäßig verteilt. Dadurch verhindere ich eine „Entscheidungsstarre“, die mich schon mal befällt, weil ich mich nicht entscheiden kann, um welches Thema ich mich denn kümmern soll.

Uhrzeiten habe ich keine festgelegt – das klappt auf Dauer eh‘ nicht und bringt mir nur ein schlechtes Gewissen.

Auch schiebe ich die Aufgaben nicht vor mir her: gestern z.B. kam ich nicht zu „Sicherheit im Internet“, das wird nicht nachgeholt, sondern einfach gestrichen. Das kommt erst am nächsten Termin wieder dran (Donnerstag).

Gar nicht auf dem Stundenplan stehen diejenigen Fächer, zu denen ich in diesem Semester keine Prüfungen machen kann, das wäre einfach zu viel.

Im Rückblick bin ich mit der letzten Woche sehr zufrieden!

Strategien für IV-Strategien

Nachdem ich ja nun auch zu den Glücklichen gehöre, die IV-Strategien bestanden haben, hier ein paar Tipps, wie es bei mir geklappt hat.

Achtung: In diesem Semester hat die Kursbetreuung gewechselt, es kann also sein, dass man mit diesen Strategien nicht mehr weit kommt. Verwendung nur auf eigene Gefahr.

  • Das Skript kann man getrost dem Recycling-Dienstleister übergeben, ich habe es nicht gebraucht. Gelesen habe ich nur 1,5 KE – wir sprechen hier nur von gelesen, nicht von verstanden!
  • Wirklich benötigt werden:
    • Die Einsendeaufgaben inkl. Musterlösungen (sind jedes Jahr diesselben)
    • Die Musterklausuren (wenn Ihr da so viele habt, dass die Kurseinheiten 2-8 abgedeckt sind, habt Ihr genug)
    • Optional der Kurstext als pdf (für die Grafiken)
  • Vorgehen, nachdem die Kursbetreuung die Stoffeinschränkung herausgegeben hat:
    • Stellt Euch für jede benötigte Kurseinheit die Aufgaben zusammen (= Einsendeaufgaben + die zur KE gehörenden Musteraufgaben)
    • Lernt den ganzen Kram auswendig (Texte und Bilder)
  • Wichtig: benutzt diese ganzen abgedrehten Begriffe („Informationsintensitätsportfolio“), selbst wenn Ihr verstanden haben solltet, was das ist und wofür das benutzt wird: wenn der Begriff nicht erwähnt wird, gibt es auch keine oder weniger Punkte. Wenn also irgendwas von einem betrieblichen und wirtschaftlichen Nutzen ist, schreibt nicht nur, dass es von Nutzen ist! (Überhaupt sind die sehr verliebt in die Begriffe „betrieblich“ und „wirtschaftlich“ – liegt wohl daran, dass es BWLer sind 😉 … )

Das hat bei mir gereicht, um die Klausur mehr als gut zu bestehen, behalten habe ich aber kaum was.

Meine Methode zum Auswendiglernen:

  • Die Texte habe ich auswendig gelernt, indem ich die Lösungen immer und immer wieder von Hand abgeschrieben habe (ist bei mir sehr effektiv).
  • Aus dem pdf-Kurstext habe ich die Grafiken kopiert, die in den Musterlösungen benutzt wurden. Diese Grafiken habe ich dann anschließend so bearbeitet, dass ich mir Vorlagen zum Ausfüllen ausdrucken konnte. Die Dinger habe ich dutzendfach ausgefüllt.
    Ein Beispiel (aus KE 3):

Ich hoffe, die Tipps helfen weiter.

Mein größter Feind im Studium

das bin ich selbst – genauer: es ist diese fiese kleine Stimme in meinem Kopf, die dauernd so Sachen sagt, wie:

Du schaffst das eh‘ nicht.  Falls doch, dann nur mit schlechten Noten. Hast Du mal nachgerechnet, wie alt Du bist, wenn Du dann endlich fertig wärst? Was bildest Du Dir eigentlich ein, wer Du bist?

Es geht viel Energie drauf, dieser Stimme Paroli zu bieten oder sie zu ignorieren.

Das Absurde: je weiter ich im Studium komme, desto lauter schreit sie. Klar, muss sie ja wohl auch, weil ich sie ja widerlegen könnte.
Und ich habe vor, genau das zu tun: ich werde mich nicht niedermachen lassen. Ich werde das schaffen!