Lernsüchtig?

Nun liegt mein Entschluss, eine Studienpause zu machen, schon eine ganze Weile zurück.

Ich bin einerseits erstaunt, andererseits aber auch erschreckt, wie viel Zeit das Studium in Anspruch genommen hat und wie sehr mich alles wieder zu meinen Lernunterlagen zieht.

Vor kurzem kam das Schreiben, dass mich an die Rückmeldefrist erinnern soll – und schon hänge ich wieder mitten in den Gedankengängen, ob ich nicht vielleicht doch eine Klausur… Also nur eine, jetzt nix Großes, aber…

Irgendwie so muss sich ein Süchtiger ohne sein Suchtmittel vorkommen. Kann man tatsächlich lernsüchtig sein?

Es ist wirklich unheimlich:  das Lernen hat mich an den Rand der Belastungsgrenze getrieben, es kostet mehr als nur Geld und Zeit, nämlich auch reichlich Nerven. Der Prüfungsdruck ist extrem hoch. Und trotzdem kann ich nicht davon lassen.

Die Zeit ohne Uni habe ich damit verbracht, mich in Themen einzulesen, in denen ich mich noch nicht so gut auskannte, habe neue Fertigkeiten gelernt. Ohne Lernen scheint es für mich nicht zu gehen. Das Einzige daran, was mich anscheinend kaputt macht, sind die Prüfungen. Denn Lernen nur um mir was neues anzueignen, seien es nun Wissen oder Fähigkeiten, macht mir immer noch viel Spaß und hinterlässt ein gutes Gefühl.